Altes Gymnasium Bremen

Wir holen sie aus dem Heimalltag raus

Auf welche Weise haben Sie Kontakt zu den Flüchtlingskindern – Ihrer Zielgruppe – aufgenommen?

Mirja Sonnewald: Um an die geflüchteten Kinder heranzutreten, haben wir uns bei der AWO und der Inneren Mission informiert und sind selber in die Heime in Hastedt und Umgebung gegangen. Die Betreuerinnen, Betreuer und Heimleitungen waren sehr kooperativ, sodass wir beispielsweise während der Kinderbetreuung das Turnier vorstellen durften.

Wie setzen sich die einheimischen Teams zusammen?

Rebecca Korhammer: Um die Integration wirklich zu fördern, brauchten wir natürlich auch Bremer Kinder. Daher haben wir die acht- bis zwölfjährigen Spielerinnen und Spieler des Vereins gefragt. Am Sonnabend werden etwa 25 deutsche Kinder mit dabei sein. Alle Kinder spielen in kulturell und sprachlich gemischten Mannschaften.

Was steckt für Sie persönlich als Ziel oder Wunsch hinter dem Fußballturnier und Ihrer Initiative – auf den Wettbewerb bezogen, aber vielleicht auch perspektivisch?

Anna Dorlöchter: Unser Ziel ist es, die geflüchteten Kinder für Sport zu begeistern und ihnen Handball und Fußball näher zu bringen. Wir wollen, dass die Kinder untereinander Vorurteile ausräumen. Vor allem aber wollen wir den Flüchtlingskindern einen schönen Tag bereiten, mit Gleichaltrigen in Kontakt bringen und sie aus dem Heimalltag rausholen.

Die I. und II. Handballdamen des Vereins haben auf dem Gelände des TuS Komet Arsten im August schon einmal ein Fußballturnier mit Flüchtlingen veranstaltet. Hat sich der HTSV generell auf die Fahnen geschrieben, sich für die Integration von Flüchtlingen einzusetzen?

Mirja Sonnewald: Der HTSV ist sehr daran interessiert, die Flüchtlinge in Bremen zu integrieren. Neben dem genannten Turnier hat die A-Jugend bereits mehrmals Flüchtlinge zu Bundesligaspielen eingeladen und Kleiderspenden gesammelt. Die höheren Mannschaften durften schon einige Flüchtlinge als Trainingsgäste begrüßen.

Weser-Kurier vom 21.12.2015 ... 20.01.2016

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