Altes Gymnasium Bremen

Hitzige Wortgefechte unter Jugendlichen

Schüler des Alten Gymnasiums und des Hermann-Böse-Gymnasiums für Landesentscheid qualifiziert

Argumente überzeugend rüberbringen, rhetorische Mittel effektiv einsetzen und die Körpersprache nicht vergessen: Bei "Jugend debattiert" gilt höchste Konzentration. Als Sieger eines Regionalentscheids haben sich jetzt drei Schülerinnen und zwei Schüler des Alten Gymnasiums (AG) und des Hermann-Böse-Gymnasiums (HBG) für die Landesfinalrunde in der Bürgerschaft qualifiziert. Im Regionalentscheid des AG, Kippenberg-Gymnasiums, HBG und Gymnasiums Obervieland im Böse-Gymnasium trafen jeweils vier Schüler der Altersgruppen 8. bis 10. Klasse sowie der Jahrgangstufen 11 bis 13 aufeinander. Debattiert wird über aktuelle politische oder auch schulische Streitfragen. Bewertet werden Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und ßberzeugungskraft. "Sollen behinderte und nicht behinderte Schüler gemeinsam unterrichtet werden?", lautet das Thema der Finaldebatte in der Altersgruppe der 8. bis 10. Klassen. Meret Trapp und Frieda Merrath (beide vom AG) vertreten die Pro-Seite. Adrian Röfer vom AG und Frederike Wistuba vom HBG argumentieren gegen einen gemeinsamen Unterricht.

"Es ist keine Idee, es ist unsere Pflicht!", tritt Frieda Merrath engagiert für einen gemeinsamen Unterricht ein. "Man müsste aber neue Gebäude bauen", hält Adrian Röfer dagegen und weist auf enorm hohe Kosten hin. Beide Seiten haben gute Argumente, die sie hitzig diskutieren: Pflicht zur Integration hier, hohe Kosten da, eine mögliche Verlangsamung des Lehrprozesses auf der einen, das Erwerben besserer sozialer Kompetenz auf der anderen Seite - das alles spielt eine Rolle. Bevor die vorgegebene Zeit abläuft, können die Kontrahenten noch ein Schlussplädoyer halten. Müssen wir unsere Erwartungen an die Realität anpassen oder die Realität an unsere Ansprüche?", bringt Frieda Merrath ihre Argumente auf den Punkt.
Am Ende sieht die Jury die Debattiererinnen der Pro-Seite vorne. Den ersten Platz belegt Meret Trapp. Frieda Merrath kommt auf den zweiten Platz. Damit haben sich die beiden für den Landesentscheid qualifiziert - vor Adrian Röfer und Frederike Wistuba. Der zweite Platz von Frieda Merrath ist fast schon eine Sensation. Die 14-Jährige war ganz kurzfristig für einen verhinderten Mitschüler eingesprungen.
Die Altersgruppe der 11. bis 13. Klassen im Finale debattierte über die Frage "Sollen staatliche Unterstützungsleistungen für Kinder und Jugendliche in Form von Gutscheinen ausgegeben werden?". Sieger wurde Lukas Kleen vom AG. Leonie-Sophia Faße vom HBG belegt Platz zwei. Auf Platz drei schaffte es Tilman Schwarze vom HBG vor Nadia De Vries vom Kippenberg-Gymnasium auf Platz vier. Bevor die fünf Schüler am 15. April am Landesentscheid in der Bürgerschaft teilnehmen, erhalten sie noch ein dreitägiges, professionelles Rhetorik-Training. Wer es hier nicht zum Landesentscheid geschafft hat, muss nicht traurig sein. Das Niveau in diesem Regionalverbund ist war hoch. "Es gab im Vorjahr 24 Bundesfinalisten, und mehr als die Hälfte kam aus diesem Schulverbund", sagt Lehrer und Regionalverbundkoordinator Ingo Matthias.

S.Rixmann ... 11.03.2010

zurück zur Übersicht