Altes Gymnasium Bremen

Spielerischer Umgang mit anderen Sprachen

In Bremen wird zum zweiten Mal der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgetragen
Schon um kurz nach acht waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 19. Sprachenfestes putzmunter. Bis nachmittags um 15 Uhr wurde von ihnen mit Feuereifer im Alten Gymnasium der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgetragen. Dazu waren rund 300 Schülerinnen und Schüler, die Landessieger aus 16 Bundesländern, angereist. Die Stimmung konnte kaum besser sein.
Ganz zum Schluss präsentierte die 9. Klasse des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra in Meißen das modernisierte Feen-Märchen "Die toten Frösche". Der eher arbeitsunlustige Kèvin soll im Gourmet-Tempel von Madame Duvivix eine Schar munter hopsender Frösche hüten. Doch plötzlich sind die quakenden Plüsch-Kermits mausetot. Nur durch den beherzten Kocheinsatz von Kèvins Schwester Elodie gelingt es schließlich, das Blatt zum Besseren zu wenden. Doortje, Konstantin, Elisa und Lara parlieren wie ihre Mitstreiter fließend französisch und zeigen viel schaupielerisches Talent. Von Lampenfieber keine Spur. Doch das täuscht, sagt Konstantin alias Kèvin: "Nach wochenlangen Proben ist man froh, wenn man es kann".

Seit 18 Jahren wird der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ausgetragen. "Der Startschuss fiel damals in Bremen", erinnert sich Rolf Zippel, Studienrat im Ruhestand, der den Bundeswettbewerb als Landesbeauftragter all die vielen Jahre betreute. Nun ist die Hansestadt zum zweiten Mal Austragungsort des Bundesentscheides. Die Jury setzt sich aus Lehrerinnen und Lehrern aus Bremen und den übrigen Bundesländern sowie aus Schülerinnen und Schülern zusammen. Am heutigen Sonnabend werden die Erstplatzierten des Wettbewerbs in der Kulturkirche St. Stephani mit Ehrenurkunden und Geldpreisen belohnt.
Die Jury dürfte gestern die Qual der Wahl gehabt haben. So stark waren die Beiträge der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die sich durch ein hohes Maß an Kreativität und Einfallsreichtum auszeichneten. Dabei waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. "Vor 18 Jahren haben wir mit einem ausschließlich fremdsprachigen Theater-Programm angefangen", erinnert sich Rolf Zippel, der das Sprachenfest nach irischem Vorbild anschob. "Heute gibt es alles, vom Videofilm bis zur Powerpoint-Präsentation und die Teilnehmer müssen sich im Anschluss auch den Fragen der Jury stellen", erläutert Beata Warszewik-König, jetzt Bremer Landesbeauftragte für den Bundeswettbewerb. Beide loben das riesige Engagement von Schülern und Lehrkräften des Alten Gymnasiums für den Wettbewerb.
Entscheidend ist es, dass die Teilnehmer einen spielerischen Zugang zu der jeweiligen Fremdsprache finden, indem sie selbstständig einen Beitrag erarbeiten. Die Bandbreite war enorm und reichte von geläufigeren Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch bis Niederländisch, Latein und sogar Russisch. Der Bremer Landessieger, die 5 c des Lloyd Gymnasiums Bremerhaven, stellte einen spannenden englischen Theater-Krimi um einen Handy-Dieb auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Sigrid Scheuer (Weser-Kurier) ... 19.06.2010

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