Altes Gymnasium Bremen

Landschaften, Stillleben und Grafiken exquisit komponiert

Waltraud Nordmeyer aus Schwachhausen will mit ihrer Malerei kein identisches Abbild schaffen, sondern die Besonderheiten von Landschaften hervorheben. Dabei kann es vorkommen, dass die 72-Jährige einen Bezug zu Dingen herstellt, die in der Realität nicht nebeneinander auftauchen. In ihren Kompositionen spielen nicht nur Farben, Strukturen und Linien eine wichtige Rolle. Auch ihre persönlichen Empfindungen lässt sie in ihre Bilder mit einfließen, wie das Werk "Roussillon" zeigt. "Die Stadt in der Provence hat mich interessiert, weil sie aus roter Erde besteht und an verschiedenen Stellen Felslandschaften aufweist", schildert Nordmeyer, die sich gerne unterschiedlicher Materialien bedient, um mit Aquarell, Tempera, Pastell, Öl und Acryl Themen aufzuarbeiten. Stets bereit das scheinbar Ungewöhnliche zu entdecken, hat sie sich auch mit Stillleben auseinandergesetzt. Das Ergebnis sind unter anderem ihre "Küchenbilder", zu denen auch die Appetit erweckenden "Königsberger Klopse" gehören.
Eine Auswahl aus drei Bildergruppen zeigt Barbara Schneider aus Bremen-Nord. Wie sie berichtet, hat sie schon früher zum Thema "Autobahn" Zeichnungen angefertigt. Die Erfahrungen mit dieser Situation seien immer wieder ähnlich. Fast skizzenhaft erscheinen ihre Arbeiten, in denen Schneider versucht, die Flüchtigkeit des Moments und ihre Seheindrücke festzuhalten. Die Konturen brechen auf und scheinen sich teilweise sogar aufzulösen. Ferner hat die Malerin Reiseeindrücke aus Kambodscha und Syrien dargestellt. "In Angkor fand ich die Verbindung von verwittertem Stein und Würgefeigen faszinierend. Besonders die gleichzeitigen Prozesse von Zerfall und Wachstum", sagt Schneider. Die dritte Kategorie bilden ihre "Männerbilder", von denen sie die neueren Werke vereinzelt auch mit Frauen bestückt hat. Da die Figuren nur als flächige Gestalt zu erkennen sind, bleibt unklar, ob sich die Personen dem Betrachter zuwenden oder in die Ferne blicken. Auch die gesichtslose Menschenansammlung in Blau, die starr auf einem rissigen Untergrund verweilt, lädt zum Rätseln ein. "Ich wollte damit erreichen, dass eine unterschiedliche Deutung der Bilder möglich ist. So bleibt viel Raum für die eigene Fantasie", sagt die 67-jährige Malerin.
Die Ausstellung im Haus der KVHB, Schwachhauser Heerstraße 26/28, kann bis zum 17. Dezember Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 14 Uhr besichtigt werden.

Christina Klinghagen ... 06.09.2010

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