Altes Gymnasium Bremen

Schüler entwickeln eigene Tanzstücke

Die üben sichtlich begeistert die Choreographie, die ein bisschen an Hip-Hop-Tanz erinnert. "Das macht total Spaß", ruft Lenny. Alle Schüler sind aufgekratzt, machen mit, müssen immer wieder gebändigt werden. "Am Anfang gab es schon Probleme mit der Disziplin, aber jetzt habe ich ein gutes Gefühl für Sonntag", sagt Flavia Galdini.
Die Tanzpädagogin will den Kindern aber nicht nur Freude am Tanz vermitteln. "Es geht auch um Teamarbeit. Ein eigenes Projekt auf die Bühne zu bringen, stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder. Und sie bekommen die Chance, sich kreativ auszudrücken. Das kann im normalen Unterricht nicht so stattfinden."
Auch der zwölfte Jahrgang des Alten Gymnasiums in der Bahnhofsvorstadt wird am Sonntag bei den Tanztagen im Neuen Schauspielhaus auftreten - mit einer recht großen Gruppe aus 60 Tänzerinnen und Tänzern. Zwei Grundkurse des Fachs Darstellendes Spiel zeigen gemeinsam das Stück "What the people say".
"Darin geht es um Lästereien und was daraus entstehen kann", erzählt die Choreografin Pegah Kazemi. Wie weit gehen solche Konflikte und wie werden sie ausgelöst? Im Stück prallen Frauen- und Männerbilder aufeinander, Machtpositionen werden verhandelt. "Ich wollte ein Thema umsetzen, das die Zwölftklässler auch betrifft", sagt Kazemi. Sie hat das Stück erdacht und die Strukturen vorgegeben, ließ aber noch Freiräume: Die Bewegungen haben die Jugendlichen mit ihr gemeinsam entwickelt.
"Wo ist der Ball?" und "What the people say" werden am Sonntag, 7. November, 19 Uhr, bei den Norddeutschen Tanztagen im Schauspielhaus aufgeführt. Karten: zehn, ermäßigt sieben Euro.

Helge Dickau (Weser-Kurier) ... 04.11.2010

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